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BIM What? – Mythen von Building Information Modeling

Mai 7, 2021

Building Information Modeling ist in der Bauindustrie nicht mehr wegzudenken. Trotzdem, oder genau deshalb gibt es unzählige Mythen rund um das Thema BIM. Diesen Mythen gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund. 

 

1. BIM ist ein Produkt 

Building Information Modeling auf Deutsch „Gebäudedatenmodellierung“, ist ein Planungs- und Steuerungskonzept. Eine Methode, durch die der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes mit digitalen Gebäudeinformationen abgewickelt wird. Daten werden digital erfasst, kombiniert und vernetzt. BIM ist eine Arbeitsweise, die kein spezielles Produkt, Software oder einen speziellen Hersteller beschreibt. Das Modell steht im Zentrum und stellt die Datenbank dar. Die BIM Methode definiert die digitale Zusammenarbeit, insbesondere den Prozess und die Struktur. BIM ist nicht erst seit gestern ein Thema in der Bauplanung. Bereits mit der Einführung von CAD Anfang der 80er Jahre fand ein Umdenken statt. 

2. Mit BIM arbeiten alle am gleichen Modell 

BIM ist kein Modell, sondern viel mehr eine Sammlung von verschiedenen Modellen oder Datenquellen, welche miteinander verknüpft sind. Modelle, an denen alle Informationen haften und in Echtzeit allen Projektbeteiligen zur Verfügung stehen. BIM Projekte sind im besten Fall interdisziplinär geplant. Anstelle des Silodenkens wird die prozessbasierte Zusammenarbeit gefördert, wobei die Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten aber unverändert bleiben. 

3. Bei BIM geht es nur um 3D Modellierung 

Wer Building Information Modeling mit 3D Modellierung gleichsetzt, hat den wahren Mehrwert von  BIM noch nicht erkannt. Im Gegensatz zur konventionellen Bauplanung können in BIM Projekten benötigte Informationen digital und phasenübergreifend (schnittstellenlos) verankert werden. Alle Daten werden in einer Datenbank gespeichert, so dass sie für alle Parteien zugänglich sind. Die Transparenz des digitalen Informationsmanagements ist der wahre Mehrwert von BIM.  

4. BIM ist nur in den Planungsphasen relevant 

Die Anwendungsrelevanz von BIM in Bauprojekten ist phasenunabhängig. BIM ist im gesamten Gebäudelebenszyklus relevant. Sei es in der Konzeption und Planung, in Bau und Realisierung, Betrieb und Nutzung oder in der Revitalisierung und Repositionierung. Die Reduktion von Schnittstellen in der Planung birgt ein grosses Potential zur Kosteneinsparung. Ein Beispiel: Mit Hilfe des planungsbezogenen Facility Management (pbFM) wird frühzeitig definiert, welche Daten zukünftig im Betrieb genutzt werden sollen. Geringerer Zeitverlust, genauere Kostenschätzungen und exaktere Überwachung der Anlagen sind die Folge. 

5. BIM lohnt sich nur für die grossen Player in der Bauindustrie 

Je grösser das Projekt umso mehr Beteiligte sind involviert, was die Koordination komplexer macht. Tatsächlich ist der Start mit BIM mit Kosten und einem Umdenken innerhalb der Unternehmung verbunden. Diese Investitionskosten sollten aber zwingend auch bei kleineren Unternehmen den zahlreichen Vorteilen von BIM gegenübergestellt werden. Mit der langfristigen Kosteneinsparung, einfacheren Planbarkeit und automatisierten Arbeitsabläufen durch BIM, kann die Methodik für jedes Unternehmen lohnenswert sein.  

6. BIM bedeutet, die IT-Umgebung muss komplett ausgetauscht werden 

Selten liegen die Herausforderungen an der IT-Umgebung. Was oft fehlt, sind die entsprechenden Prozesse. Hier muss ein Umdenken stattfinden und der BIM Prozess sollte sorgfältig eingeführt und umgesetzt werden. Die IT-Umgebung wird oftmals nicht tangiert, da die meisten BIM relevanten Applikationen unabhängig von der firmeninternen IT-Infrastruktur verwendet werden können. Firmen sollten vielmehr in Prozess- und Changemanagement sowie der Entwicklung von Mitarbeitern investieren. 

7. BIM braucht man nur für die Zusammenarbeit mit anderen Partnern 

BIM ist für die Zusammenarbeit entlang des gesamten Lebenszyklus wichtig, von der Planung bis zum Facility Management und der Sanierung. Oft macht es aber Sinn, bei firmeneigenen Prozessen zu starten und diese zu optimieren und zu automatisieren. Später können Sie natürlich auch den übergreifenden Informationsaustausch für Ihre Zusammenarbeit mit Partnern fördern. 

8. BIM verändert komplett die Art und Weise wie wir heute planen 

BIM wird tatsächlich die konventionellen Herangehensweisen in der Planung ablösen, aber nicht so wie man es erwartet. BIM bedeutet nicht, dass man alle bekannten Arbeitsweisen verabschieden soll - im Gegenteil. Sinnvolle Strukturen und und digitale Tools bringen Prozessverbesserungen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Objekts. Die Projektrollen und Verantwortlichkeiten bleiben ähnlich und werden ergänzt durch verbesserte Kommunikation, mehr Transparenz und Klarheit hinsichtlich Zuständigkeiten im Projekt. 

 

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